Mittwoch, 20. Juli 2016

Das Finale Platz 10 - 13

13. Österreich

Das Land des Hausherrn dieses Blogs gehört zu den wenigen, die sich dieses Jahr mal was getraut haben. Leider wurden sie dafür nicht belohnt, und das ist ausschließlich den Jurys zu verdanken (meine Meinung zu den Jurys dieses Jahr: Siehe Mazedonien). Der Televoter hatte ZoëZoë nämlich im Semi auf Platz 2 und im Finale auf Platz 8, was beides wesentlich angemessener gewesen wäre als die tatsächlichen Plätze 7 und 13. Was bitteschön hat Euch denn daran nun nicht gefallen, Juroren? Ein wunderhübscher französischsprachiger (!) Song (in keiner anderen Sprache hätte das gesungen werden dürfen!), der zumindest mich sofort fröhlich macht, eine süße Sängerin mit einer Stimme wie Vanessa Paradis, die zwar zum Anfang des Semis sehr aufgeregt war, das aber trotzdem mit Bravour gemeistert hat, und ein hinreißender Bühnenhintergrund. Außerdem haben sie alles weggelassen, was in der VE noch zuviel war, etwa das Laufband. Mir ist schon klar, entweder liebt man es (zum Beispiel ich) oder man hasst es (zum Beispiel die Juroren). Und ich hab recht!


12. Malta

Im Gegensatz zu Zoe bekam Ira ihre Punke zum allergrößten Teil von den Jurys. Die Televoter stehen wohl nicht auf schwangere gereifte Diven. Schwanger? Ja! Falls es irgendwer noch nicht mitbekommen haben sollte: La Losco ist schwanger. Okay, Ihr habts doch mitbekommen. Wenn schon nicht durch ihr Strahlen und die trefflich in Szene gesetzte Oberweite, dann aber spätestens durch ihr Babybauchtätscheln am Ende des Finalauftrittes. Is legitim, darf man machen. Mit dem Song werde ich immer noch nicht so richtig warm, und auch die Kameraführung tat ihr keinen Gefallen - die war nämlich mehr an dem Schlitz in ihrem Kleid und ihrem linken Bein interessiert als an ihrem nach wie vor makellosen Gesicht. Übrigens hätte ICH zu dem Schlitzkleid niemals Stiefeletten angezogen, sondern irgendwas, wo man auch den Fuß sieht, aber mich fragt ja keiner. Andererseits sang Ira aber sehr ok (meine erste Reaktion im Semi war: "Huch, die kann ja wirklich singen!"). Aber für die Top Ten hats halt nicht gereicht.


11. Niederlande

Manchmal gibts Sachen, die gibts echt gar nicht. Eigentlich schrie alles an Song und Auftritt "Semi-Aus!": Douwe Egberts Bob im blauen Dreiteiler, dazu das rausguckende Rosen-Tattoo am Hals, die Zehnsekunden-Pause, in der das Publikum anfing zu johlen und Douwe die Worte "I love you too, Baby" sprach, nachdem die Musik wieder einsetzte, beflirtete er das Hallenpublikum, als gäbs kein Morgen. Ach ja, und der Song fällt in die Kategorie "angenehm locker-flockig-unangestrengt" und ist dabei so zeitlos (deshalb auch die Zifferblätter auf dem Bühnenboden), dass den ohne weiteres Henk Hofstede vor dreißig Jahren hätte schreiben können (jetzt müsste man wissen, wer Henk Hofstede ist, gell?). Aber der Songcontest ist zuweilen von faszinierender Unberechenbarkeit. Auch dass eine Finalstartnummer 3 einen auch mit einem unauffälligen Song an den Rand der Top Ten bringen kann, ist ja eher die Ausnahme. Aber sowas geht halt auch nur, wenn man sich mit all den oben genannten Dingen ansonsten nicht den allerkleinsten Patzer erlaubt. Und gesanglich klangen beide Auftritte perfekt wie von CD, insbesondere auch die Backings waren herausragend. Aus meiner Sicht eine sehr erfreuliche Überraschung! Da hätte ich nicht mit gerechnet!


10. Belgien

Im zweiten Semi war man gezwungen, siebzehn Wagenladungen voller nicht ganz leichter bzw. vollkommen unverdaulicher Kost zu genießen. Und dann kommt auf Startplatz 18 auf einmal so eine frische Brise daher. Kein Blau im Bühnenhintergrund. Ein superniedliches, authentisches, unverbrauchtes junges Ding, das zwar stimmlich niemals die Champions League gewinnen wird, ber mit seinen Tänzern einfach Riesenspaß auf der Bühne und überdies seit der VE erkennbar an seinem Beitrag gearbeitet hat. Das war drei Minuten Erholung! Und natürlich war in dem Moment, als bei der Finalistenverkündung "Belgium" gesagt wurde, klar, dass das das Finale eröffnen würde. Dort brachte man noch ein paar lustige Tüchlein in schwarz-gelb-rot mit, ansonsten war alles wie im Semi einschließlich Publikumsanimation (die übrigens dieses Mal vom Televoter nicht bestraft wurde) und lustigem Umzug auf dem Catwalk. Belgien sichert sich ja seit einiger Zeit das Monopol auf die lustigsten Tanzschritte, und das ist bisher jedes Mal belohnt worden. Auf jeden Fall: Dat hat Spass jemacht!

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