Montag, 17. April 2017

Die Eurovisionsklasse 2017 - Teil 3

13 Island – Svala – Paper

("Söngelwackelpien")
Ach Island. Nachdem Du zehn Jahre lang den Turbo drin hattest und uns endsgeile Beiträge präsentiert hast, bist Du seit drei Jahren von der Rolle. Okay, Gretas Ausscheiden letztes Jahr war eine der größten Ungerechtigkeiten der Eurovisionsgeschichte. Aber dieses Jahr werdet Ihr Euer Ausscheiden redlich verdient haben. Es gibt außer Svalas Quadratlatschen nicht einen einzigen Grund, für diesen Beitrag anzurufen. Und die Epileptiker sollten gleich direkt mal ausmachen.
Chancen aufs Finale: Nein.
Reykjavik 2018: Leider auch nein.
2/10


14 Tschechien – Martina Barta – My turn

Sehr interessante Stimmfarbe und nach der anstrengenden Isländerin eine echte Erholung. Es ist doch schön, wenn jemand einfach nur SINGT, vor allem, wenn da so eine schöne Stimme in der Kehle drin wohnt. Und das Lied gefällt mir auch richtig gut. Tschechen, Ihr werdet doch wohl nicht zum zweiten Mal in Folge ins Finale einziehen? Wo kommen wir da hin?
Chancen aufs Finale: Definitiv.
Prag 2018: Das wird natürlich nicht reichen, aber es wird, wenn alles so läuft, wie es soll, das beste tschechische Eurovisionsergebnis werden.
8/10


15 Zypern – Hovig – Gravity

Hovig, Armenier in zyprischen Diensten, liefert uns hier dann wieder das totale Kontrastprogramm. Das klingt nach Radau, jetzt müsste es nur noch schneller sein, dann wärs richtig gut. Eigentlich gar nicht so viel anders als manches andere, was ich heute gehört habe, aber trotzdem gefällt mir das viel besser als zB Aserbaidschan. Ich weiß nicht, wie gut er live ist, aber das ist einer der Songs, wo es nicht wirklich darauf ankommt. Auch hier wirds wieder sehr darauf ankommen, wie das ganze inszeniert wird, das Lied bietet da jede Menge Möglichkeiten.
Chancen aufs Finale: Das müsste eigentlich locker reichen.
Nikosia 2018: Nein.
7/10


16 Armenien – Artsvik – Fly with me

Hovigs Landsmännin Artsvik hat leider auch keinen Liveauftritt, dafür ein Video mit einer noch seltsameren Frisur als der Montenegriner - and that is saying something. Die Bewegungen im Video erinnern mich mehr an das, was Crystal im Video zu "Hív a végtelen" gemacht haben, aber das Lied kann da leider nicht mithalten. Es ist halt typisch Armenien. Nach den relativ guten (2015) bis herausragenden (2014, 2016) Beiträgen back to the roots. Ich will die roots nicht. Und irgendwie kommt der Song auch nicht so wirklich aus dem Quark. Man wartet auf den Höhepunkt, aber der kommt leider nicht.
Chancen aufs Finale: Um nicht ins Finale zu kommen, ist es nicht schlecht genug
Eriwan 2018: Nein
3/10


17 Slowenien – Omar Naber – On my way

Der Mann, der schon mit dem genialen "Stop" im Metzelsemi von 2005 das Nachsehen hatte, singt in diesem Jahr einen Breitwandschlonz vor dem Herrn. Die schwarz-weiße Kameraführung ist doch eigentlich ein estnisches Patent, und so ganz passend finde ich den Song für Omar nicht. Er macht das zugegebenermaßen großartig, schnuckelig ist er auch immer noch, aber irgendwie finde ich, dass der brettharte zweite Teil von "Stop" viel, viel besser zu ihm gepasst hat...
Chancen aufs Finale: Ganz unten bei allen Bookies, ganz draußen bei allen Prognosen. Ich glaube, so weg vom Fenster ist der aber gar nicht.
Ljubljana 2018: Leider auch dieses Jahr wieder nicht.
7/10


18 Lettland – Trianas Parks – Line

("Suppennova")
Lettland dieses Jahr mal ohne Aminata - und Leute, bei dem Make-up müsst Ihr aber sicherstellen, dass das mit dem Schwarzlicht in Kiew auch funktioniert. Ansonsten fährt man die gleiche Schiene wie in den letzten beiden Jahren. Allerdings ist der Song bei weitem nicht so stark wie die beiden Würfe von Aminata. Wenn jemand diese Art Sound nicht mag, wird er auch hiervon nicht bekehrt, aber mich erreicht das durchaus. Sicherlich einer der stärkeren Songs dieses Semis.
Chancen aufs Finale: Ganz sicher drin.
Riga 2018: Nope
7/10

Das wars mit dem ersten Semi. Und von den Kombattanten sehen wir im Finale wieder:

Schweden
Australien
Belgien
Finnland
Aserbaidschan
Portugal
Griechenland
Moldawien
Tschechien
Zypern
Armenien
Lettland

Oh. Das sind zwei zuviel. Rein gefühlsmäßig würde ich Aserbaidschan rausschmeißen, aber ich fürchte, es wird dann doch die Finnen schrägen :-( Und... hm.... Puh. Möglicherweise Moldawien. Ich hoffe, dass ich insbesondere im ersten Falle Unrecht behalte. Ich hasse dieses Semi schon jetzt.

(Die beiden eingeklammerten Bemerkungen vor Island und Lettland sind übrigens Verleser meiner Kinder. Ihr könnt ja mal raten, was das eigentlich heißen sollte)

6 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Von den Startern 13-18 mag ich eigentlich heuer nur Lettland, ich konnte mit den Aminaten ja nicht so viel anfangen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch nur die Letten ins Finale gelangen.

Sigi hat gesagt…

Frau Fabian!

Sie werden alt :D Das geniale und alternative Gesamtkunstwerk aus Armenien bekommt nur 3/10 und das altbackene Brot aus Slowenien 7/10?

Volkisen-Volker hat gesagt…

Tschechien wird es mE sehr schwer haben, 8/10 ist auch reichlich viel für dieses ode Nichts von Lied.

Eine schöne Betrachtung des ersten Semi, und ich bin sehr gespannt, wie du meinen diesjährigen Liebling aus Rumänien bewertet hast...
Auf zu Semi 2!

Unknown hat gesagt…

Island: Ich liebe ja den billigen Synthie-Sound der frühen 80er, darum kann ich der Nummer schon ein bisserl was abgewinnen. Da ich keine Epileptikerin bin, konnte ich mir sogar das Video ansehen. :)
Tschechien: Hab ich vergessen. War eine Ballade, ne?
Zypern: Die haben das Turnmädel von Montenegro im letzten Jahr geklaut! Dass das noch keinem aufgefallen ist!? Der Song: Tut nicht weh.
Armenien: Würde ich ein wenig höher bepunkten als du. Ich mag den Anfang und den instrumentalen Break. Aber du triffst den Nagel auf dem Kopf, wenn du - genau wie ich - vergebens auf einen Höhepunkt wartest. Schade drum!
Slowenien: *schnaharch*
Lettland: Interessant. Vor allem wird die Live-Umsetzung interessant.

Ich bitte um Auflösung des Blagenverhörers bei Island.

Tamara Fabian hat gesagt…

Söngvakeppnin ist die isländische Vorentscheidung. Meine mitschauende Tochter hat sich da ein wenig verlesen. Über den "Söngelwackelpien" lache ich immer noch. Für mich glasklar das Eurovisionswort des Jahrgangs. Und die Suppennova (Supernova) hat die gleiche Geschichte.

Unknown hat gesagt…

Ah, danke. Auf Supernova bin ich selbst gekommen (war auch nicht so schwer), aber wie die isländische Vorentscheidung heißt, wusste ich natürlich nicht.