Montag, 2. April 2018

ESC 2018 - Teil 6

Rumänien: The Humans – Goodbye

Die Rumänen sind ja bis dato immer ins Finale gekommen, aber ich habe so das dumpfe Gefühl, dass es in diesem Jahr sehr eng werden könnte. Denn das hier ist einfach in jedweder Hinsicht halbgar: Die Sängerin hat zwar wunderschöne lange blonde Haare, die sich sehr schön rumschütteln lassen, wenn das Lied ein wenig lauter wird, aber es wäre schön, wenn sie in der Tiefe mehr Volumen hätte und in der Höhe auch mal die Töne treffen würde. Zwei merkwürdige Menschen mit Masken nehmen ihr zu Beginn den schwarzen Mantel weg und man fragt sich warum. Und dann der Song: Das kann man sich zwar anhören, aber besser fänd ich, wenn man sich irgendwan mal für Ballade einerseits oder Radau andererseits entscheiden könnte. Von mir aus auch für Balladenradau. Ich weiß genau, dass ich mir das auf CD noch schönhören werde, aber live ist das leider suboptimal.

Chancen aufs Finale: Siehe oben. Dieses Jahr wird es kritisch damit.
Bukarest 2019? Nein.
4/10 (Kinder: 1-2 und 4-5)


Russland: Yulia Samoylova – I Won’t Break

Es gibt keinen Beitrag, wo mir die Trennung von Song und Person/Land schwerer fällt als bei diesem. Das Drama aus dem letzten Jahr und die Rolle, die die Samoylova dort gespielt hat (der Auftritt auf der Krim nach dem Rückzug!!!), sind hinlänglich bekannt und nicht vergessen. Ich zwinge mich jetzt trotzdem dazu, das Lied objektiv zu betrachten. Es ist nicht ganz so ein schlimmer Rotz wie letztes Jahr aber deshalb noch lange nicht gut. Da sitze ich und bin ratlos. Let's get it over with.

Chancen aufs Finale: Es ist Russland.
Moskau 2019? Na hoffentlich nicht.
3/10 (Kinder: 5 und 5, sind aber beide genauso ratlos wie ich)


San Marino: Jessika ft. Jenifer Brening – Who We Are

Liebe San Marinesen! Wir haben ja inzwischen mitbekommen, dass Ihr hart an Eurem Ruf als Eurovisionskatastrophenland Nummer 1 arbeitet. Wir wollten Euch nur sagen, die Bulgaren sind inzwischen aus diesem Wettbewerb ausgestiegen, Ihr könnt die Schreck-Schrauben wieder ein kleines bisschen lockerer lassen. Also DAS HIER war nun wirklich nicht nötig. Drei Tipps: Gebt der Dschessika (oder wars die Dschenniffa?) eine Packung Tempos mit nach Lissabon. Dass sie nicht den Rotz zwischendrin hochgezogen hat, ist alles. Zweitens: Sucht jemanden, IRGENDjemanden, der der Dame Gesangsunterricht geben kann. Krassimir Avramov zittert bereits um seinen Status als Car-Crash-Lieferant Nummer Eins. Drittens: Tauscht den "Song" aus. Und die "Sängerin". Und die "Klamotte". Ach, am besten einfach alles. Es ist wie ein Auffahrunfall mit einem Tanklaster. Schrecklich, aber man kann auch nicht weggucken. Wir ziehen dann mal die Tripel-Null.

Chancen aufs Finale: Pruuuuuuuuust.
Serravalle 2019? 3019 vielleicht.
0/10 (Kinder: 0 ("Gott bewahre mich...") und 0)


Serbien: Sanja Ilić & Balkanika – Nova deca

Hm. Das ist jetzt wieder ganz schwierig. Es ist ja löblich, dass die Serben nach drei englischsprachigen Jahren wieder zu ihrer Landessprache zurückfinden, aber irgendwie ist das hier ein Gesamtkunstwerk, das angemessen zu würdigen mir recht schwerfällt. Es fängt gut genug mit einer Flöte an ("Lane moje" oder "Lejla", anyone?), aber dann singt eine Dame etwas, was sich verdächtig nach dem Geheimnis bulgarischer Stimmen anhört, was ja nun wirklich nicht jedermanns Sache ist. Der Refrain ist dann wieder ganz okay, aber dann setzen Beat und erneut bulgarisches Gewimmer ein. Ich möchte es so gern anerkennen und kann doch nicht ...

Chancen aufs Finale: Das könnte sehr schwer werden.
Belgrad 2019? Nein.
5/10 (Kinder: 5 und 5)

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